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Ökodesign und Energiekennzeichnung sind in manchen Konstellationen ein gutes Instrument, um die Umweltauswirkungen von Geräten zu verringern. Sie sollten jedoch sehr sorgfältig geprüft werden. Sie sind der Anstoß, standardisierte Methoden zu entwickeln, die eine bessere Vergleichbarkeit von Geräten und Maschinen ermöglichen. Dieser Aspekt ist sehr begrüßenswert, aber der erforderliche bürokratische Aufwand ist für unsere Branche unangemessen. Auch sehen wir in der Einführung von Energielabels keinen Nutzen für Kunden. Den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und des Klimawandels muss wirksam und nicht mit noch mehr Bürokratie begegnet werden. Die Pandemie hat der Versorgung mit Essen durch Lieferdienste und dem veränderten öffentlichem Leben in den Innenstädten einen Wandel versetzt. An diesen disruptiven Veränderungen arbeitet die gesamte Branche.


Die Hersteller von Gastronomiegeräten sind überwiegend mittelständische Unternehmen. Bürokratische Belastungen im Zusammenhang mit Ökodesign wie EPREL, Kennzeichnung, Produktpass, Prüfaufwand und Dokumentation im Allgemeinen sind für Hersteller mit Kleinstserienfertigung in einer breiten Produktpalette unverhältnismäßig hoch.


Der Energieverbrauch in unserer gesamten Branche wird erhoben, Ökodesign sollte jedoch produktspezifisch betrachtet werden. Bisher sind die Überlegungen zu diesem Ansatz zu allgemein, den Energieverbrauch ohne den spezifischen Energiebedarf von Gastronomiegeräten für ihren Hauptzweck zu berücksichtigen. Eines wird dabei bereits übersehen: Der Profibereich hat bereits einen Effizienzvorteil. Aufgrund einer hohen Lebensmittelleistung pro Kocheinheit hat eine professionelle Küche im Vergleich zum privaten Bereich einen geringeren ökologischen Fußabdruck.


Maßnahmen oder Testmethoden, die zu Verwechslungen und Vermischungen zwischen Haushalt und Beruf führen, schaden unserem Geschäft. Die branchenspezifischen Anforderungen wie Anzahl der Speisenzubereitungen, Bedingungen im Arbeitsabläufen mit unterschiedlichen Gar- oder Aufbereitungsprozessen, die vom Arbeitspersonal und der Bedienbarkeit abhängen, unterschiedliche Hygieneanforderungen etc. müssen langfristig erfüllt werden können. Die Essenszubereitung in einem Krankenhaus am Wochenende muss mit weniger Personal effektiver sein als unter der Woche, im Restaurant muss es schnell aber qualitativ hochwertig zugehen usw. Diese Themen werden ständig weiterentwickelt und konnten bisher nicht unter einen gemeinsamen Nenner gebracht werden.
Hier ist ein Markt von Profis für Profis, die sich mit Energieverbrauch und Umweltauswirkungen auskennen und dies in der Kaufsituation berücksichtigen.