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Mit dem Ökodesign bei Heizgeräten (Local Space Heaters) wird die Luftqualität, die für die Menschen in Europa die größte Umweltbelastung darstellt, deutlich verbessert. Hier sind große Erfolge erzielt worden. Die Modernisierung durch innovative Technik reduziert den Feinstaubausstoß um bis zu 90 Prozent. Gleichzeitig konnte die Energieeffizienz um über 200 Prozent gesteigert werden (Quelle: BMWi). In der Vergangenheit lag der Wirkungsgrad zwischen 50 - 70 %. Heute liegt er zwischen 80 - 90 %.

Allerdings scheinen immer größere Lücken zwischen den Empfehlungen der WHO, dem Regulierungswillen und der Realität zu entstehen. Hier ist es wichtig zu einem richtigen Verständnis der Regulierung zu kommen, sich auf eine einheitliche Prüfmethode (EN-PME) zu einigen und gute Installationsbedingungen und den richtigen Gebrauch zu gewährleisten. Dies ist der Schwerpunkt des Fachverbandes Heiz- und Kochgeräte.

Das größte Potenzial zur Verbesserung der Luftreinheit liegt in der Überwindung der Blockade beim Ersatz von Altgeräten durch effektivere kombinierte Biomasse-Zentral- und Einzelraumheizungen. Die angekündigte Sanierungswelle müsste u.a. auch dort zielgenau ansetzen. Der HKI hat dafür eine Strategie, die sich systematisch in den Green Deal einfügt.

Das Problem ist, dass der Austausch zunehmend an zusätzliche Anforderungen geknüpft ist (z.B. EEG2 in Deutschland). Das macht ihn unattraktiv und unwirtschaftlich. Jeder Austausch muss individuell begründet werden. Austauschbarrieren müssen beseitigt werden.

Die Industriepolitik neigt dazu, mit der Elektrische-Energie-zu-Gas-Strategie (auch Wasserstoffstrategie genannt) oder durch die Batterie-Allianz nur Prestigeprojekte zu fördern. Andere Ansätze drohen im Durcheinander von fast 50 angestrebten Legislativmaßnamen im Green Deal, Experten und NGOs unterzugehen. Doch je weniger marktwirtschaftlich und technologieoffen der Wandel vollzogen wird, desto unwahrscheinlicher wird sein Erfolg. 

Unterschiedliche Heiztechnologien spiegeln eine Wahrheit wider: Es gibt nicht die eine Lösung. Der Zweck ist derselbe, aber die Einsatzbedingungen variieren je nach Außentemperatur (physikalischer Wirkungsgrad), Energiepreis (wirtschaftlicher Wirkungsgrad) und vorhandener Infrastruktur. Will man also Wärmepumpen, Öl- und Gasheizungen sowie Kaminöfen miteinander vergleichen, so müssen alle diese Faktoren berücksichtigt werden. Ein einheitliches Energielabel für alle Heizgeräte würde daher nur Verwirrung stiften. Unter dem Druck des Klimawandels werden jedoch viele Aspekte miteinander vermischt oder bleiben unberücksichtigt.

Ein Beispiel sollte diejenigen, die besser als der Markt wissen, was die besten Technologien sind, aufhorchen lassen: Wer zum Beispiel ein Drittel seiner Wärmeenergie mit Holz erzeugt, um die Zentralheizung zu entlasten, spart mehrere Hundert Liter Heizöl oder Gas im Jahr - und reduziert den Kohlendioxidausstoß um ein Vielfaches. Dies hat der HKI Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. untersucht. Um ein normal gedämmtes Haus mit einer Wohnfläche von 120 Quadratmetern zu heizen, werden pro Jahr etwa 1.800 Liter Öl benötigt. Und ein Liter Heizöl verursacht bei seiner Verbrennung 3,15 kg CO2. Ofenbesitzer, die ein Drittel davon durch das Heizen mit Holz ersetzen, können also rund 600 Liter einsparen und fast 1.900 Kilogramm des zur Erderwärmung beitragenden Kohlendioxids vermeiden. Angesichts des durchschnittlichen Verbrauchs eines Bundesbürgers von rund 9.000 kg pro Jahr, kann diese Maßnahme die eigene CO2-Bilanz deutlich senken.

Solche Nischen sind also nachhaltig und klimaneutral – ein kleiner Teil der Lösung. Denn Brennholz zählt zu den erneuerbaren Energien.