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Etwa ein Drittel der Fläche Deutschlands ist bewaldet (ca. 120.000 Quadratkilometer) und zählt damit zu den dichtbewaldetsten Regionen Europas. Während die fossilen Brennstoffe teuer importiert werden müssen, steht der heimische Energieträger Holz zeitlich unbegrenzt und regional in ausreichender Menge zur Verfügung.

So ist der Holzvorrat in den letzten zehn Jahren sogar um 7 % angestiegen und hat ein Rekordniveau – wie vor der Industrialisierung im 18. Jahrhundert – erreicht. Das heißt, man kann den jährlichen Zuwachs an Holz ernten, ohne dass der Holvorrat abnimmt. So wird der deutsche Wald schon seit langem auf gesetzlicher Basis nachhaltig bewirtschaftet und beobachtet. Laut der Charta für Holz 2.0 werden bereits 100 % des deutschen Waldes nachhaltig bewirtschaftet und 75 % des deutschen Waldes sind nach anerkannten Standards, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen, zertifiziert.

Der jährliche Holzuwachs geht nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zu 50 % in die industrielle Nutzung für z.B. Bauholz, Möbel oder Papier. 25 % davon ist Totholz, Rinde oder Verschnitt und 13 % ist Vorratsaufbau wo der Wald wächst. Nur 12 % wird zu Energieholz. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Brennholz fällt bei der Waldpflege oder der üblichen Holzernte für bspw. Bau- oder Möbelholz, an. Dieses Holz ist sonst für andere stoffliche Verwendungen nicht geeignet. Aber auch aus den Reststoffen der Sägewerke lassen sich etlichen Tonnen an Holzpellets gewinnen ohne das dafür extra ein Baum gefällt werden muss.

Dabei ist der Einsatz von Brennholz bzw. Biomasse weitgehend CO2-neutral. Denn bei der Verbrennung von Holz wird nur jene Menge Kohlenstoffdioxid freigesetzt, die der Baum während der Wachstumsphase aufgenommen hat und die beim natürlichen Verrottungsprozess im Wald auch entweichen würde. Das freigewordene Kohlendioxid wird wiederum im Rahmen einer nachhaltigen Forstwirtschaft von nachwachsenden Bäumen aufgenommen, sodass ein geschlossener Kreislauf entsteht. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen vermeidet das Heizen mit Holz aus einer nachhaltigen und regionalen Forstwirtschaft so jedes Jahr bundesweit über 20 Millionen Tonnen Treibhausgas. Ein Festmeter Brennholz ersetzt ca. 240 Liter Heizöl.

Mittlerweile verfügt der Wald auch über einen hohen Laubholzanteil. Solch ein aufgeforsteter Mischwald ist wesentlich klimaresistenter. Darüber hinaus ist Laubholz eine große Energieholzreserve. Diese so wichtige Umstrukturierung des Waldes wird zu großen Teilen auch durch die Einnahmen aus dem Holzverkauf finanziert.

Mit dem Wald gegen die Klimakrise - YouTube

Trotz all dieser belegbaren Fakten tauchen immer wieder Meldungen oder Beiträge auf, die diese Tatsachen (bewusst) verdrehen bzw. falsch darstellen. Letztendlich zum Zwecke der Stimmungsmache gegen die Branche und gegen die generelle forstwirtschaftliche Nutzung des Waldes. Vielfach auf eine recht populistische Art und Weise in der Hoffnung, möglichst viele Menschen auf ihre Argumente einzuschwören und zu verunsichern. Ganz aktuell dazu ein Beitrag des ARD Magazins Plusminus aus August 2022, wo insbesondere die CO2-Neutralität der Holzverbrennung in Frage gestellt wird. Hierzu hat die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) einen Artikel veröffentlicht, in dem diese und andere Darstellungen zurückgewiesen bzw. fundiert entkräftet werden.

FNR: Holzenergie in Deutschland ist weitgehend klimaneutral

Passend dazu ein Schreiben von Prof. a.D. Roland Irslinger aus Tübingen

Energetische Holzverwendung: Ist die Kritik berechtigt? - LWF aktuell 136 (bayern.de)

Auch die Bayr. -Landesanstalt für Forstwirtschaft analysiert im obigen Bericht die Äußerung der Kritiker und prüft diese auf Plausibilität. 

Ausgangsbasis dieser verdrehten Darstellung ist eine zusammen mit der Universität Kassel erarbeitete WWF-Studie:

Alles aus Holz? WWF-Studie fordert dringend Umdenken | WWF

Völlig absurd geht es weiter: Holz wird seine CO2-Neutralität sogar ganz offiziell von der Bundesregierung in Abrede gestellt. Dagegen ist Kohle, Gas und Atomenergie "grün" und wesentlich umweltfreundlicher als Holz. Pro produzierter Wärmeeinheit seien die CO2-Emissionen sogar höher als bei den fossilen Energieträgern Kohle oder Gas. 

Klimaauswirkungen von Heizen mit Holz | BMUV

 

Einige handfeste Gegenargumente zum ARD Beitrag bzw. gegen die Verurwaldung unserer Wälder und die energetische Verwendung von Holz:

Holzverbrennung ist klimaschädlich ! ARD Plusminus 25.8.22 ! Dr. Bene reagiert - YouTube